
Welten durch Kunst verbinden
Zwischen zwei Welten fand ich meine Stimme. Mein Name ist Linh An Tran, eine deutsch-vietnamesische Designerin, geboren 1998 in Phnom Penh, Kambodscha. Im Alter von sechs Jahren zogen meine Mutter und ich nach Deutschland, um ein neues Leben zu beginnen – eine Reise, die meine Perspektive prägen und schließlich meine künstlerische Vision inspirieren sollte.
Während meiner Kindheit in Deutschland nahm ich die Sprache, Kultur und Lebensweise an. Dennoch existierte in meinem Unterbewusstsein immer ein paralleles Universum – eine Traumwelt aus Erinnerungen an Kambodscha und Vietnam, die ständig wieder auftauchten. Jeder Moment in meiner neuen Heimat wurde von Gedanken an Asien begleitet, an die Farben, Texturen und Gefühle meiner frühen Kindheit.
Meine Kindheit in Deutschland war in vielerlei Hinsicht privilegiert und bot mir Chancen, die ich sonst vielleicht nie gehabt hätte. Als eine der wenigen Personen mit asiatischem Hintergrund in meinem Umfeld begegnete ich jedoch oft Herausforderungen, die mich verunsicherten. Jahrelang umfasste mein Freundeskreis niemanden mit ähnlichen Erfahrungen, sodass ich diese Perspektiven mit niemandem teilen konnte. Tief in meinem Inneren fühlte ich mich oft isoliert und träumte davon, nach Asien zurückzukehren – dem einzigen Ort, der sich jemals wirklich wie ein Zuhause anfühlte.
Die Realität ist starr, aber Kunst bietet Freiheit.
Durch die kreative Arbeit entdeckte ich, dass ich manifestieren konnte, wonach ich mich sehnte: ein Gefühl der Zugehörigkeit, Träume aus der Vergangenheit, die greifbar wurden, und Welten, die in die Wirklichkeit imaginiert wurden. Diese Erkenntnis wurde das Fundament meiner künstlerischen Philosophie.
Nach Abschluss meines Grafikdesign-Studiums mit vierundzwanzig Jahren entschied ich mich, nach Asien zurückzukehren, um mich wieder mit meinen Wurzeln zu verbinden und zu mir selbst zu kommen. Während dieser entscheidenden Zeit verliebte ich mich in asiatische Kunsttraditionen, insbesondere in die Schmuckherstellung. An einer Goldschmiede-Schule in Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam, erlernte ich die Grundlagen dieses faszinierenden Handwerks, was den Grundstein für meine Lebensarbeit legte.
Als ich 2023 nach Deutschland zurückkehrte, mündete die Fülle an Eindrücken und Inspirationen, die ich gesammelt hatte, in der Gründung von Mong. Seitdem arbeite ich jeden Tag leidenschaftlich daran, einzigartige Stücke zu kreieren, die meine Lebensgeschichte und die Geschichten der Menschen, denen ich begegnet bin, erzählen. Seit 2024 studiere ich Schmuckdesign in Rom und erweitere mein Handwerk, während ich die Verbindung zu meinen Wurzeln bewahre.
Zwischen zwei Welten:
Die Suche nach Zugehörigkeit
Meine Reise hat mich gelehrt, dass viele Menschen, die in jungen Jahren in andere Länder gezogen sind, ähnliche Erfahrungen teilen. Obwohl sie die Sprache sprechen, die Kultur kennen und den Großteil ihres Lebens in ihrem zweiten Heimatland verbracht haben, fühlt sich etwas im Inneren nicht ganz vollständig an. Sie suchen nach einem fehlenden Teil, kehren oft zu ihren Wurzeln zurück, nur um zu entdecken, dass sie auch dort nicht ganz dazugehören – eine unerwartete Erkenntnis, die letztendlich zu dem Verständnis führt, dass Zugehörigkeit in einem selbst gefunden werden muss.
Jedes Stück, das ich kreiere, dient als Brücke – eine physische Manifestation des Raums zwischen Kulturen, Erinnerungen und Identitäten. Mein Schmuck wird zu einer Erweiterung des Trägers, etwas, das man überall mit sich tragen kann, eine greifbare Verbindung zu Träumen und inneren Wahrheiten. Er verleiht denjenigen eine Stimme, die zwischen Welten existieren, die die Komplexität kultureller Identität und die Suche nach authentischem Selbstausdruck verstehen.
Bewusster Luxus:
Schmuck mit Bedeutung und Mission
Mein Engagement für ethische Kreation ist unerschütterlich. Ich verwende ausschließlich recycelte oder nachhaltig gewonnene Edelmetalle und Materialien und stelle sicher, dass jeder, der am Produktionsprozess beteiligt ist – von Bergleuten über Steinschleifer bis hin zu Handwerkern – eine faire Vergütung erhält. In enger Zusammenarbeit mit erfahrenen deutschen Goldschmieden mit mehr als einem Jahrzehnt Expertise erschaffe ich Stücke, die nicht nur schön, sondern auch gewissenhaft sind.
Was ist der Sinn einer weiteren Schmuckmarke, wenn sie die Welt nicht zum Besseren verändert? Diese Frage treibt mich dazu, 1% der Gewinne an sorgfältig geprüfte Umweltorganisationen wie Coral Gardeners zu spenden und damit Anliegen zu unterstützen, die wirklich einen Unterschied machen.
Mong ist mehr als Schmuck – es ist eine Aussage darüber, wer wir sind und wer wir werden können. Es ist Luxus im wahrsten Sinne des Wortes: durchdacht gestaltet, ethisch produziert und mit einer Bedeutung versehen, die über bloßen Schmuck hinausgeht. Jedes Stück lädt dich ein, in eine andere Realität einzutauchen, dich mit deinen Träumen zu verbinden und die Schönheit in deiner eigenen Geschichte der Zugehörigkeit zu finden.